© Marian Lenhard

Thomas Jahnel

Als Kind setzte mich mein Vater öfters in die Seitenloge über dem Orchestergraben der Berliner Staatsoper, von wo aus ich einen hervorragenden Blick über das musikalische und szenische Geschehen hatte - eine aufregende Erfahrung. Er schob mir dann auch bald eine Geige unters Kinn und gab mir in den ersten Jahren Unterricht. Im Spezialschulorchester lernte ich symphonisches Repertoire kennen, in der 10. Klasse spielte ich im Kostüm Bühnenmusik auf der großen Opernbühne. Es stand für mich fest, dass die Orchestermusik mit ihrer unerschöpflichen Palette an Klang- und Farbmischungen und den immensen Ausdrucksmöglichkeiten mein Beruf werden sollte. Meine erste Anstellung erhielt ich an der Komischen Oper Berlin, bevor ich über ein Stipendium bei den Berliner Philharmonikern und meiner anschließenden Anstellung bei den Bamberger Symphonikern auf der sinfonischen Seite der Musik landete. Bei den Bamberger Symphonikern beeindruckt mich bis heute der Sinn für den besonderen Klang und die bei jedem Konzert spürbare Lust, die Musik mit Temperament, Spielfreude und Gestaltungswillen zu erfüllen.

Thomas Jahnel, geboren 1965 in Berlin, absolvierte nach dem Besuch der Georg-Friedrich-Händel-Spezialschule sein Violinstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Bereits mit 19 Jahren erhielt er einen Substitutenvertrag im Orchester der Komischen Oper, dessen Mitglied er zwei Jahre später wurde. Prägende Jahre erlebte er als Stipendiat der Herbert-von Karajan-Stiftung von 1990 bis 1993, wo er in zahlreichen Konzerten der Berliner Philharmoniker mitwirkte. Seit 1993 ist Thomas Jahnel Mitglied der Bamberger Symphoniker. Seit 2000 spielt er regelmäßig im Festspielorchester Bayreuth.