Nikolaj Szeps-Znaider, Wen Xiao Zheng

Abo C
Bamberg, Konzerthalle, Joseph-Keilberth-Saal
20:00 Uhr

Das wird eine große Freude für alle Beteiligten: Passend zur fünften Jahreszeit schlüpfen wir unter der Leitung von Nikolaj Szeps-Znaider wie im Karneval oder bei einer Maskerade für die musikalischen Geschichten dieses Konzertes einzeln oder in Gruppen immer wieder in andere Rollen – und können dabei unsere Spielfertigkeiten auf den jeweiligen Instrumenten unter Beweis stellen. Für das in Italien angesiedelte Seelengemälde von Berlioz übernimmt unser Solo-Bratschist Wen Xiao Zheng den Part des melancholischen Träumers Harold. Zusammen erzählen wir von den Stationen dieser vertonten Wanderung, die 1834 nach einer Vorlage des romantischen Dichters Lord Byron entstand. Regelmäßig macht es auch unseren Bläsern enormes Vergnügen, aus der Masse des Orchesters herauszustechen – und zwar durchaus gerne mit dem einen oder anderen musikalischen Schabernack. Eine wunderbare Gelegenheit dafür bieten die 1963 uraufgeführten »Rheinischen Kirmestänze« aus der Feder von Bernd Alois Zimmermann: Sie sind eine herrlich schräg-schöne und folkloristisch inspirierte Sammlung von Stücken mit lustigen Namen wie »Prummeschnoever« und »Hoppedäntz«. Und da die Spielfreude natürlich gerade im voll besetzten Orchesterensemble gegenseitig noch mehr ansteckt, genießen wir zum Abschluss als große Einheit ein berühmtes Werk aus dem Jahr 1850, das ebenfalls mit dem Rheinland zu tun hat: Wir lassen mit unseren Instrumenten vor den Augen des Publikums den imposanten Dom von Köln entstehen und fangen auch die dortige temperamentvolle Mentalität ein – schließlich gab uns Schumann für die Interpretation mit, dass das von Volksmusik gespickte Stimmungsbild seiner dritten Symphonie »ein Stück Leben widerspiegelt«.

Nikolaj Szeps-Znaider Dirigent
Wen Xiao Zheng Viola

Hector Berlioz Symphonie für Viola und Orchester op. 16 »Harold en Italie«
Bernd Alois Zimmermann Rheinische Kirmestänze für 13 Bläser
Robert Schumann Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 »Rheinische«